Auf ein Wort…

1. Helles, Pils, weder noch (zum warmwerden 😉)  

immer Helles

2. Zivilrecht oder Öffrecht? Öffrecht

3. Ein Wort das deiner Meinung nach den Verein gut beschreibt: Verknüpfung

4. Dein Schönster Moment als Berater:

Jedes Mal, dass die Beratung eine positive Wirkung auf den Ratsuchenden hat, ist das eigentlich das beste Gefühl für mich als Beraterin. Ich hatte einmal eine ganze Sprechstunde mit Ratsuchenden gehabt, die nur Arabisch sprechen konnten. Als Muttersprachlerin konnte ich die Beratungen auf Arabisch führen und war sehr froh, den Ratsuchenden eine Beratung auf ihre Muttersprache anbieten und denen wirklich helfen zu können.

5. Eine besonders herausfordernde Situation und/oder negatives Erlebnis an die/das du dich erinnerst?

Man fühlt sich immer sehr hilflos, wenn man Ratsuchenden erklären muss, warum der Fall sehr schwer zu lösen ist oder wenn man ihnen vielleicht sagen muss, dass sie wegen Terminüberschreitung oder Ähnlichem abgeschoben werden müssen. Leider musste ich das öfter tun, und es ist jedes Mal genauso schwierig.

6.  Ausbildungsprogramm -> Vom Aufwand her schaffbar?

Auf jeden Fall. Dafür braucht man nur Zeitmanagement. Das Ausbildungsprogramm ist auch so gestaltet, dass es nie zu stressig wird. Wir alle mussten es als Studenten absolvieren, deshalb wollten wir es so planen, dass es am Ende spannend und effizient und nicht belastend für die Auszubildenden wird.

7. Einen Tipp, den du für die Bewerbung und Ausbildung mit auf den Weg geben willst?

Die wichtigste Voraussetzung für die RLC ist nur Motivation.

8. Was hat die Beratertätigkeit für deine persönliche Entwicklung gebracht?

Im Rahmen meiner Tätigkeit in der Law Clinic fühle ich mich in meiner eigenen Person viel sicherer.  Ich kann vor allem besser auftreten und kommunizieren.

9. Hat deine Beratertätigkeit vielleicht auch ein neues Licht auf dein Jura-Studium geworfen? (keine Suggestivfrage, Anm. d. Red.)

Fachlich habe ich ein besseres Verständnis für das öffentliche Recht. Letztlich ist das Asylrecht Verwaltungsrecht BT, und durch meine regelmäßige Beratungstätigkeit fand ich das Verwaltungsrecht viel spannender, da ich es immer auf echte Fälle anwenden kann.

10. Asyl- und Ausländerrecht -> langfristige Berufsperspektive für dich?

Obwohl mir das Asylrecht gefällt und ich gerne Flüchtlingen und Ausländern helfen möchte, kann ich mir vorstellen, dass eine Karriere in diesem Rechtsgebiet belastend sein kann. Es wäre ideal für mich, wenn ich neben meinem Beruf auch ausländerrechtliche Fälle übernehmen könnte.

11. Wenn du dem deutschen Asyl- und Ausländerrecht eine Note geben müsstest, welche wäre das?

3, man kann noch viel verbessern.

12. Aus welchem Grund du dich ursprünglich bei der law clinic beworben hast?

Meine palästinensische Herkunft spielt für meine Motivation eine große Rolle. Aufgrund meiner Geschichte verstehe ich viel von Flüchtlingskrisen und fand die Idee, meine Wurzeln und gleichzeitig das Privileg, Zugang zum Jurastudium zu haben, zur Hilfe der Menschen nutzen zu können, ideal für mich. Ich wusste auch, dass Arabisch bei Beratungen immer nützlich sein kann.

13. Was du ganz allgemein immer schonmal loswerden wolltest?

Die beste Entscheidung, die ich je im Laufe meines Studiums getroffen habe, war mich für die RLC zu bewerben. Es gibt keinen anderen studentischen Verein, der meiner Meinung nach bessere Ideale und Aktionen vertritt. Es ist ein „Safe Space“ für Studenten, um sich weiterzuentwickeln und ein „Safe Space“ für Ausländer und Geflüchtete, um ihre Rechte zu bekommen und zu verstehen, da ihnen diese leider nicht allzu selten aufgrund von Sprach- und anderen Barrieren nicht zugänglich sind.